tag:blogger.com,1999:blog-78706568878578302182024-03-14T07:57:21.941+01:00mawalogsemper aderamus ad finemmawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.comBlogger112125tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-37171197766699501292016-10-20T22:26:00.001+02:002016-10-20T22:27:30.540+02:00heulen und zähneklappernLange habe ich hier nichts mehr geschrieben. So oft ich es mir auch vornehme, wieder mehr zu bloggen, es ist dann doch bequemer, Statusupdates auf Facebook rauszuhauen, wo es mittlerweile auch deutlich mehr Leute lesen.<br />
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Warum also heute ein neuer Beitrag?</div>
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Ich bin gestern von Jena über Nürnberg und Aschaffenburg nach Darmstadt gefahren, bin dort heute ein bisschen rumgelaufen und dann mit dem Bus zum Frankfurter Flughafen; von dort fahre ich wieder zurück nach Jena. (Möglicherweise wurde mir das mit dem Bus so empfohlen, weil im Moment wegen Bauarbeiten die Strecke Eisenach–Erfurt gesperrt ist und daher insgesamt weniger Züge in Ost-West-Richtung fahren? Oder ist das immer die schnellste Verbindung von Darmstadt in den Osten?) Naja, wie auch immer, ich habe gestern die riesige Baustelle zwischen Lichtenfels und Bamberg gesehen, den schicken neuen Aschaffenburger Hauptbahnhof mit allem Drum und Dran, die niedlichen kleinen Bahnhöfe an der Rhein-Main-Bahn, die neue Universitäts- und Landesbibliothek in Darmstadt sowie diverse andere Neubauten und Bauvorhaben in der dortigen Innenstadt, in Frankfurt natürlich den Flughafen mit den ersten Gebäuden der Gateway Gardens und dem »Squaire«, was ein bizarrer, aber faszinierender Ort ist (die größte Gewerbeimmobilie Deutschlands, mit dem wahrscheinlich verkehrstechnisch am besten angebundenen REWE der Welt und u.a. einen Laden, der eigenes darauf konzipiert ist, hochwertige Haushaltswaren und Luxusartikel an asiatische Reisegruppen zu verkaufen). An meinem Fenster zieht Frankfurt vorbei und die neuen Immobilien schimmern in der Sonne.</div>
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In Darmstadt gab es gestern ein sicherheitstechnisch heikles Fußballspiel, am Bahnhof war großes Gedränge, aber die Polizei hatte die Lage im Griff. In der glühend heißen Innenstadt gab es viele fröhliche oder weniger fröhliche Betrunkene. Auch heute sehe ich fast ausschließlich Menschen, die einigermaßen gut gekleidet haben, noch Zähne im Mund haben und die hautfarbeninvariant freundlich sind, wenn sie einen fragen, wie denn diese Straße heißt.</div>
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Wenn man das alles so sieht, kann man sich schon einmal fragen, wie es zu schaffen ist, durch dieses Land zu gehen und den Eindruck zu haben, dass der Zusammenbruch kurz bevorsteht. Es glaubt nun aber eine große absolute Mehrheit der Deutschen, dass es demnächst schlechter wird, und schätzungsweise 20–25 %, wenn nicht mehr, sind der Meinung, dass zur Abwendung des kommenden Unheils sehr schnell sehr Radikales geschehen muss (das kalkuliere ich so anhand der letzten Wahlergebnisse). Mir macht das wirklich große Angst.<br />
<i>(Posting verfasst am 11.9.2016)</i></div>
mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-89277914592817211012016-10-20T22:24:00.001+02:002016-10-20T22:24:50.694+02:00Ganz schön lang her, dass ich hier nichts mehr geschrieben habe.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-52286034500738096752015-07-09T22:33:00.001+02:002015-07-09T22:33:41.817+02:00schwäbisch hallNachts haben Durchsagen in Zügen, Flugzeugen oder auf Schiffen etwas Heimeliges und doch Melancholisches, das sich schwer beschreiben lässt.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-23096688649874432172015-06-30T21:47:00.000+02:002015-06-30T21:47:09.456+02:00mehr und mehrIch bin regelmäßig in Situationen, in denen ich mir ein unglaublich erfrischendes Erfrischungsgetränk wünsche. Leider gibt es kein echtes Erfrischungsgetränk, das so stark erfrischt, wie ich mir das von diesem fiktiven Getränk erhoffe. Es gibt Näherungen (Limo mit echtem Zitronensaft; gut gekühltes Ginger Ale; Eistee mit Kohlensäure). Aber auf das Getränk meiner Träume warte ich immer noch.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-72978620634439629232015-05-18T19:58:00.000+02:002015-06-30T21:47:37.169+02:00nachtragVon David Foster Wallace, Gott hab ihn selig, gibt es einen populären Text namens <a href="http://en.wikipedia.org/wiki/This_Is_Water">»This is Water«,</a> der unter anderem thematisiert, dass es Bildung (und, worauf mich Judith hinweist, Erziehung) ist, die es uns erlaubt, über die Fixiertheit auf uns selber hinwegzukommen und anzuerkennen, dass nicht alles, was unseren unmittelbaren Interessen zuwiderläuft, böswillig gegen uns gerichtet ist. Wenn das so ist (und ich finde, es spricht vieles dafür), dann sind die Leute, die regelmäßig und in irrstmöglicher Weise Theorien aufstellen, denen zufolge Straßen, Plätze, Kanalisationen, Bahnstrecken usw. <i>absichtlich</i> langsamer als möglich umgebaut werden, einfach ungebildet und/oder schlecht erzogen.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-76002704783185408532015-05-11T12:49:00.003+02:002015-05-11T12:49:21.427+02:00wunschpunchJenny Schröer, Mitstreiterin aus uralten Jugendpartizipationszeiten, hat mich bei Facebook auf einen <a href="http://www.zeit.de/kultur/2015-05/streik-deutschland-essay">Essay von Nils Markwardt</a> bei der Online-<i>Zeit</i> zur Rezeption der derzeitigen Streiks in Deutschland hingewiesen. Das darin enthaltene Theoretiker*-Namedropping und der stellenweise durchkommende hochschullinke Jargon sind m.E. unnötig, aber das macht nichts. Was der Essay vor allem enthält, sind zwei wunderbare zitierwürdige Stellen:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Die SPD agiert momentan also ungefähr so sozialdemokratisch wie Ayn Rand beim Restpostenverkauf.</blockquote>
Und:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Der Staat firmiert bei vielen Bürgern als politische Wunschmaschine, in dessen Maschinenraum man aber lieber keinen Blick werfen will.</blockquote>
Insbesondere letzteres Zitat drückt präzise einen Gedanken aus, den ich regelmäßig habe, vor allem, wenn ich Kommentare unter Online-Presseartikeln zu kommunalpolitischen oder auch lokalwirtschaftlichen Themen lese. Die Männer*, die da schreiben, haben keine Hemmungen, vom Staat (interessanterweise meistens von der Kommune) die Lösung buchstäblich aller Alltagsprobleme zu verlangen. Wenn auf der Straße Betrunkene herumschreien, greifen die Leute heute nicht mehr zum Wassereimer oder rufen die Polizei, sondern rufen nach der Politik, damit diese das Problem prinzipiell und grundlegend lösen möge. Wenn es an billigen Wohnungen mangelt, gründet man keine Spar- und Bauvereine oder Wohnungsbaugenossenschaften mehr, sondern beschimpft den Staat dafür, dass er die (immer wenigen, immer persönlich genannten, immer als »Spekulanten« verteufelten) Privatinvestoren nicht vom Bauen abhält.<br />
Was meine alte Heimat Marburg betrifft, konnte man in der Oberhessischen Presse online schon Leser*meinungen sehen, die die Stadt für den Mangel an Diskotheken oder bestimmten Einzelhandelsgeschäften verantwortlich machten. Andererseits beschwert man sich – bis hoch zu Spitzenkandidaten* der Parteien für die kommende OberbürgermeisterInnenwahl – <i>gleichzeitig</i> über die schlechten Straßen und die vielen Straßenbaustellen. (Dass man gegen Bauprojekte protestiert, weil sie während der Bauzeit Behinderungen verursachen, selbst wenn man sich den Endzustand wünscht, ist ohnehin überall völlig üblich.) Sogar verschwörungstheoretische Elemente kommen hoch, wenn etwa gemutmaßt wird, die rotgrüne Stadtverwaltung plane die Baustellen absichtlich so, dass der Autoverkehr behindert werde, um den Bürgern* das Autofahren abzugewöhnen.<br />
Gleichzeitig aber – und auch das thematisiert Markwardts Essay – halten die Kommentatoren gerne das Fähnchen des hart arbeitenden (und weit pendelnden!) Pflichtmenschen hoch, der nie auf die Idee käme, zwecks Durchsetzung einer Forderung die Arbeit einzustellen oder zwecks politischen Engagements mal eine Stunde früher Feierabend zu machen, und der in alle Richtungen wahllos andere der Faulheit und des Anspruchsdenkens bezichtigt. Die Metapher von der Wunschmaschine trifft es genau: »Der Staat« bzw. »die Politik« (Zuständigkeiten werden grundsätzlich nicht differenziert, man beschimpft beispielsweise einen Baubürgermeister wegen Ordnungsamtsangelegenheiten, die gar nicht in sein Ressort fallen) soll alles richten, aber ohne eigenes Engagement, das über Nörgelei hinausginge, und ohne irgend eine Rücksicht auf Interessenausgleich mit anderen, Machbarkeit oder die tatsächliche politische Gemengelage. Nur so ist es möglich, »die Politik« des Nichtstuns, des Desinteresses und der Inkompetenz zu bezichtigen und gleichzeitig Streikende, Demonstrierende oder auch nur parteipolitisch engagierte pauschal zu diffamieren.<br />
Ich kenne mich mit Psychoanalyse nicht aus, aber es gibt da bestimmt einen Fachterminus für die Situation, in der jemand von einer Übervater- oder -Mutterfigur die Lösung seiner Lebensprobleme verlangt und daran notwendig scheitert. Das, was dies in der deutschen Situation hervorbringt, wird normalerweise als Politikverdrossenheit oder Wutbürgertum beschrieben. Es ist die enttäuschte Abwendung derer vom Staat, die sich nie von ihm abnabeln konnten.<br />
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<span style="font-size: x-small;">*maskuline Form Absicht</span>mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-15172786551851844472015-04-21T16:52:00.005+02:002015-04-21T16:52:55.832+02:00tu, felix ienaEin kleiner Park vor einer Stadtvilla aus dem 18. Jahrhundert. Strahlender Sonnenschein. Vor einer überlebensgroßen Statue von Albertus Magnus eine Wiese voller Gänseblümchen, darauf im Kreis sitzend die Kollegin P. mit ihrem Seminar.<br />
Das glaubt mir zuhause ja keiner, wie das hier aussieht. So muss sich Klein-Fritzchen vorstellen, wie es ist Philosophie zu studieren.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-57719742257442507192015-03-29T13:01:00.003+02:002015-03-29T14:39:18.582+02:00nie besser als spätDrei Tage vor meinem Wegzug aus Marburg war ich heute zum ersten Mal im Kunstverein. Das sind ja wirklich schöne und auch große Räume, und die derzeitige Ausstellung (»Angesicht« von Johannes Heisig, überwiegend großformatige Porträts) lohnt sich auch. Da hätte ich die letzten zwölfeinhalb Jahre vielleicht mal öfter hingehen sollen.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-22589553471697257722015-03-26T12:07:00.000+01:002015-03-26T12:07:12.146+01:00huch und soIch habe mich gerade bei folgendem Gedanken ertappt: »Ach, eine E-Mail schreiben ist so umständlich, vielleicht solltest du da einfach mal anrufen.«<br />
Werde ich alt? Was passiert mit mir?mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-63937675971058080332015-03-09T20:04:00.001+01:002015-03-09T20:04:38.704+01:00fürs protokollIch bin seit 2006 ein zufriedener Nutzer verschiedener Apple-Produkte: Ich habe mittlerweile das zweite Handy und den dritten Laptop, ich habe sogar einen WLAN-Router mit NAS von Apple. Dennoch finde ich, dass es nicht nötig ist, dass Ankündigungen neuer Apple-Produkte dicke Schlagzeilen bei sämtlichen Online-Qualitätsmedien machen. Und ich bin völlig desinteressiert an allem Fanboygezänk. So desinteressiert, dass ich sogar die typischen »...dann kauft's euch halt nicht«-Sprüche daneben finde. Wer ein Problem mit einer Armbanduhr hat, die jeden Tag ans Netz muss, oder wer ein Problem damit hat, dass andere Leute damit ein Problem haben... das Best ist: noch nicht mal die Klappe halten.<br />
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Am 1. April ziehe ich übrigens nach Jena. Da ist es schön und vor allem sehr warm.</div>
mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-46646996028872893902015-01-18T19:33:00.000+01:002015-01-18T19:33:28.255+01:00nie mehr mitmeinen<br />
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Es ist mittlerweile hinlänglich bekannt, dass es <a href="http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.gleichberechtigung-in-der-sprache-nur-wer-von-frauen-spricht-meint-sie-auch.39a3ca8e-d760-4eac-a9ad-c50ca1e64966.html">kein funktionierendes generisches Maskulinum gibt.</a> In meiner Dissertation (<i>Veränderung in Zeichen,</i> Münster 2015, i.V.) habe ich am Ende der Einleitung folgende Fußnote stehen:</div>
<blockquote class="tr_bq">
Ich halte es für eine empirisch belegbare Tatsache, dass die deutsche Sprache als Männersprache entstanden und in weiten Teilen noch heute eine Männersprache ist; vgl. hierzu z. B. allgemein Luise F. Pusch: Das Deutsche als Männersprache. Aufsätze und Glossen zur feministischen Linguistik, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1984 (Edition Suhrkamp 1217); zum empirischen Aspekt Susanne Oelkers: »Der Sprintstar und ihre Freundinnen«. Ein empirischer Beitrag zur Diskussion um das generische Maskulinum, in: Muttersprache 106 (1996), Nr. 1, S. 1–15. Anstrengungen, diesen Zustand zu verändern, halte ich für sinnvoll und geboten, wobei ich anerkenne, dass es nicht möglich ist, in einer völlig „gerechten Sprache“ zu schreiben. Das Verwenden von ausführlichen Beidformen („Philosophinnen und Philosophen“) oder typographisch innovativen, mehr oder minder politisch konnotierten Kurznotationen („PhilosophInnen“, „Philosoph_innen“, „Philosoph*innen“), wo ursprünglich maskuline oder feminine Nomina standen, könnte den Anschein entstehen lassen, hier würde lediglich ein rituelles grammatisches Lippenbekenntnis zur Geschlechtergerechtigkeit veranstaltet. Ich habe versucht, fragliche Textstellen so weit wie möglich durch Umformulierung genusneutral zu machen und wechsle ansonsten zwischen maskulinen und femininen Formen.</blockquote>
Wer mag (von einer Person weiß ich es), darf mich gerne damit zitieren.<br />
Es ist übrigens erstaunlich oft möglich, neutral zu formulieren, ohne überhaupt Pronomina oder Endungen zu verwenden, die maskulin oder feminin sind. So lässt sich z.B. (um nur ein Beispiel geben) statt »Der Leser eines Romans kann...« einfach schreiben »Wer einen Roman liest, kann...«mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-89848115740327178212015-01-18T14:58:00.002+01:002015-01-18T14:58:37.398+01:00also ich weiß ja nichtJedes Mal, wenn ich ein Foto vom NSA-Hauptquartier in den Medien sehe, muss ich denken: dass diese vielen Angestellen offenbar alle mit dem Privat-Pkw anreisen müssen, ist doch eine verkehrspolitische und stadtplanerische Bankrotterklärung.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-16991443427059220862014-12-04T15:30:00.000+01:002014-12-04T15:30:02.142+01:00srrrrrrrWer eine Meinung dazu hat, ob Marburg eine Seilbahn auf die Lahnberge nach der aktuell vorgelegten <a href="http://www.marburg.de/sixcms/media.php/19/141201_Vortrag%20Seilbahnverbindung%20Marburg.pdf">Machbarkeitsstudie</a> bauen sollte (siehe auch <a href="http://www.marburg.de/sixcms/media.php/19/I-2014-11-07-PGN_Vortrag_letzte-Fassung.pdf">Verkehrsstudie</a> zur Notwendigkeit), kann <a href="http://www.op-marburg.de/Nachrichten/Titelseite/Umfragen/Seilbahn-auf-die-Lahnberge">hier</a> schon mal abstimmen.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-9792798307368040122014-11-18T18:10:00.002+01:002014-11-18T18:21:19.375+01:00ich will:Es endlich hinter mir haben.<br />
Und das geht nicht mehr.<br />
Seit ich denken kann, gab es immer etwas, was ich hinter mir haben wollte und konnte: Abitur, Zivildienst, Studium, Abschlussarbeit, Prüfungen, Auswahlverfahren, Doktorarbeit. Aber jetzt habe ich das hinter mir; und weil ich mich nicht habilitieren will und genug vom Hürdenlaufen habe, gibt es nichts mehr zum Hinter-mich-Bringen. Nach 33 Jahren muss ich anfangen mir zu überlegen, wie ich in einer Weise leben will, die nicht mehr provisorisch ist; und jetzt und hier die Ruhe finden, die ich immer hinter der letzten Hürde finden wollte, weil ich jetzt verdammt nochmal <i>hinter der letzten Hürde stehe.</i><br />
Das ist gar nicht mal so einfach! Aber ich bin dran.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-18317529773767652462014-11-06T17:52:00.002+01:002014-11-17T00:07:17.311+01:00die besten entscheidungen meines lebens<ol>
<li>Philosophie studieren</li>
<li>eine ordentliche Stereoanlage anschaffen</li>
</ol>
mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-59664037109720957482014-10-27T22:41:00.000+01:002014-10-27T22:41:16.845+01:00vorhinIch gehe zum Mittagessen in die Mensa. Davor: Große handgemalte Transparente, rhythmisches Getrommel auf leere Chemiefässer, ein mickriger Sprechchor: »Keinen Cent und keinen Mann für das deutsche Kriegsprogramm!«. Wie aus der Zeit gefallene Siebziger-Jahre-Agitatoren, natürlich keine Frau dabei. Jemand verteilt eng bedruckte A4-Flugblätter. Beim Trommeln plötzlich ein Gequäke dazwischen, ich sehe, dass tatsächlich allen Ernstes da jemand eine Schalmei hat und auf dem Boden noch ein paar davon liegen, von der größeren, tieferen Sorte sogar. Auf dem Rückweg lautsprecherverlesene Reden, die sich wiederholen, da wird immer derselbe Text abgelesen. Der Herr, der die Flugblätter verteilt, sieht mit seiner Mütze, seinen schütteren grauen Haaren und der Aktentasche so aus, als sei er ein alter K-Gruppen-Hengst. Das Ganze wirkt geradezu gespenstisch, nicht einmal in Marburg lockt man mit so etwas noch jemanden hinter dem Ofen hervor.<br />
Heute Abend sehe ich in der Uni eines der Flugblätter aus der Nähe. Es ist die Rede von einer landesweiten Aktion für Klassenkampf mit fünf fahrenden Theatern, ich vermute mittlerweile fast ein Satireprojekt hinter alledem. Ganz unten auf dem Blatt: das Logo der FDJ.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-89301013546824428522014-08-29T21:40:00.001+02:002014-08-29T21:40:54.743+02:00updateIch habe am 3. Juli meine Dissertation verteidigt. Die Zukunft ist offen, aber unklar. Mit der Selbstständigkeit geht es in kleinen Schritten voran, da kommt aber immer wieder einiges dazwischen.<br />
Ich weiß nicht, wo ich in einem Jahr sein werde und wovon ich leben werde, aber insgesamt sieht es gerade nicht schlecht aus.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-25446997755733422652014-06-06T17:20:00.003+02:002014-06-06T17:20:50.801+02:00for the winSchlagfertigkeit kann man lernen. Während ich das früher gar nicht konnte, bin ich mittlerweile halbwegs gut darin, auf verbale Steilvorlagen so zu reagieren, dass das von meinem Gesprächspartner oder wenigstens anderen Leuten geistreich gefunden wird.<br />
Aber die steilsten Vorlagen hinterlassen mich dann doch immer wieder hilflos. Wenn ich nachts auf dem Fahrrad von einem Cabrio überholt werde, in dem zwei Jungs auf dem Verdeck sitzen und mir »Ich hab Abi, und was hast du? Gar nix!« zurufen, kann ich nur neidlos staunen. Aber andererseits, der Satz »Eine Doktorarbeit in Philosophie abgegeben, aber noch nicht verteidigt.« ist als Antwort in der Situation auch viel zu lang.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-83804580263203631972014-05-26T23:28:00.000+02:002014-05-26T23:28:09.728+02:00the first, the last, eternityIch bin ja normalerweise gar nicht für Selbstoptimierung und »Lifehacks« und all so einen Unfug. Ich versuche mich zwar ständig selber zu optimieren und leide oft sehr darunter, dass ich das nicht so hinkriege, wie ich eigentlich möchte, aber es müssen ja nicht alle Leute so blöd sein wie ich.<br />
Es gibt aber <i>eine</i> Sache, die ich vor einigen Monaten eingeführt habe, und die erstaunlich klasse ist und mein Leben erheblich verbessert hat, obwohl sie mit Selbstdisziplinierung eigentlich gar nichts zu tun hat. Und sie ist ein ganz alter Hut – ein Kommilitone aus meinen ersten Marburger Tagen hat das schon vor zwölf Jahren so gemacht.<br />
Die Rede ist von einem ewigen Einkaufszettel. Ich habe eine Liste (bei mir eine Notiz in meinem Smartphone, aber ein Papierstreifen im Portemonnaie funktioniert mindestens genauso gut), auf der alle Waren stehen, die ich immer im Haus haben möchte. Wenn ich einkaufen gehe, gleiche ich im Kopf die Liste mit meinem Inventar ab, und kaufe das ein, was ich nicht mehr im Haus habe, aber auf der Liste steht.<br />
Das klingt sicher furchtbar trivial. Aber ich kaufe seitdem viel lieber und viel zielführender ein, vergesse seltener etwas, und vor allem ernähre ich mich viel besser – z.B. weil immer Salat und Gemüse da ist, und ich das dann halt auch aufesse, bevor es vergammelt. Ich habe auch seltener das Problem, Hunger zu haben und nichts kochen zu können ohne vorher einkaufen zu müssen, weil ich die Zutaten für bestimmte Gerichte jetzt einfach immer da habe. Außerdem ist immer kaltes Bier und Cola im Kühlschrank. Und ich gebe weniger Geld aus als früher, weil ich tendenziell meinen Korb mit sinnvollen und einfachen Artikeln vollmache und dann keine Lust mehr habe, noch Süßigkeiten oder irgendwelche abgefahrenen Sachen aus dem Aktionsregal hineinzulegen.<br />
Nachteile sind bisher keine erkennbar.<br />
<i>(Wenn hier ein paar Leute per Kommentar Interesse bekunden, dann poste ich den Zettel auch gerne. Ich kann leider gar nicht beurteilen, ob die Sache mit dem ewigen Einkaufszettel überhaupt so spannend ist oder ob das ohnehin schon die halbe Menschheit so macht und ich es mal wieder nicht gemerkt habe.)</i>mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-12056507349835738342014-04-12T23:21:00.000+02:002014-04-12T23:21:06.959+02:00aber sonstIch hatte ja mal promotionsbedingt längere Zeit aufgehört, Facebook-Statusupdates zu schreiben. In dieser Zeit habe ich das Schönste aus meiner ganzen vorausgehenden Produktion an ephemerem Quatsch zu einer kleinen Sammlung zusammengetragen, die vielleicht einigen von euch Freude macht: <a href="http://mawalog.blogspot.de/p/mawas-kompendium-k-leute-die-e-mails.html">mawas kompendium.</a>mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-85513076895809671982014-04-12T22:54:00.000+02:002014-04-12T22:54:07.141+02:00ernsthaft jetztIch hatte versprochen, mich wieder öfter zu melden. Bisher hat das jetzt nicht so gut geklappt. Zur Erklärung: Da mein Stipendium zwei Tage nach Abgabe meiner Dissertation ausgelaufen ist, bin ich jetzt endgültig haupttätiger Freiberufler. Meine Miete und meinen jetzt erschreckend hohen Krankenkassenbeitrag zahle ich von meinen Honoraren als Assistent der Geschäftsführung der Deutschen Gesellschaft für Philosophie und als Redakteur der Deutschen Zeitschrift für Philosophie (die trotz der ähnlichen Namen nichts miteinander zu tun haben). Ansonsten arbeite ich als Korrektor, Lektor, Setzer, Fachgutachter, Autor und so weiter für Verlage und Privatpersonen, gebe für Institutionen, die so etwas brauchen, Kurse in Typografie und LaTeX, und nicht zuletzt bin ich weiterhin Lehrbeauftragter an der hiesigen Universität.* Es hat sich leider bisher noch keine Form von Normalität eingestellt, die mich finanziert und mir gleichzeitig regelmäßig Zeit und Anlass zum Bloggen gibt. Aber ich gebe mir Mühe, das irgendwann einmal herbeizuführen.<br />
<br />
*Anders formuliert: Wenn jemand von euch aus irgend einem Grunde einen Korrektor, Lektor, Setzer, Fachgutachter, Autor, Typografie- oder LaTeX-Trainer oder schlicht einen Philosophiedozenten brauchen sollte – ihr wisst, wo mein Kontaktlink ist.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-33804126247692209832014-03-26T12:07:00.001+01:002014-03-26T12:09:48.173+01:00niedertrachtEs gibt ein deutsches »Qualitätsmedium«, für das in meinem Herzen eine besonders finstere Ecke reserviert ist, und das ist die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Weil es mir einfach keine Ruhe ließ, habe ich mal mein Standardbeispiel dafür, warum die FAS so schlimm ist, nachrecherchiert. Ich zitiere:<br />
<blockquote class="tr_bq">
Glücklich waren auch alle sogenannten Homosexuellen. Das Bundesverfassungsgericht kam nämlich zu dem Schluss, dass ihre sogenannte Schlechterstellung in Partnerschaften im Vergleich zu normalen Ehen verfassungswidrig sei und deswegen der Gesetzgeber bei der Erbschaftsteuer die Privilegierung der Ehe abschaffen müsse. Freilich bleibt erstaunlich, mit welcher Hingabe sich eine demographisch quasi so gut wie zum Tode verurteilte Gesellschaft mit einem für ihren Fortbestand irrelevanten Thema befasst[.]<br />
<i>Wagner, Richard: Das war's. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 33/2010 (22.08.2010), S. 12.</i></blockquote>
Der dort schreibende Richard Wagner ist übrigens nicht der Richard Wagner, der mit Thea Dorn zusammen das (unbesehen ganz sicher völlig unsägliche) Buch <i>Die deutsche Seele</i> verfasst hat, sondern zehn Jahre jünger und auch mal Kommunikationschef der Bertelsmann-Stiftung gewesen. So ist das eben in der »freiheitlich demographischen Grundordnung« (Kursbuch, 1975).mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-32351246075174730832014-02-06T22:13:00.001+01:002014-02-06T22:13:09.735+01:00Ich habe am 29. Januar meine Dissertation abgegeben. In Zukunft möchte ich versuchen, hier wieder etwas mehr Content zu produzieren. Mal schauen.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-28356076103532923142014-01-05T16:04:00.002+01:002014-01-05T16:04:38.518+01:00klingelingelingDas mawalog wünscht allen Leserinnen und Lesern rückwirkend frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr. Es mag den/die eineN oder andereN interessieren, dass ich, sofern mir vorher nicht der Himmel auf den Kopf fällt, am 29. Januar meine Dissertation einreichen werde. Danach ist es wieder einmal Zeit für die Pflege vernachlässigter zwischenmenschlicher Beziehungen ebenso wie vernachlässigter Blogs.mawahttp://www.blogger.com/profile/04932158230478221036noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7870656887857830218.post-6079824267801132862013-12-05T18:44:00.003+01:002013-12-05T18:44:58.482+01:00<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="http://1.bp.blogspot.com/-W8TKvc_Aezo/UqC7aYK-BZI/AAAAAAAAAlg/G-zQfZS-8QE/s1600/Bildschirmfoto+2013-12-05+um+18.43.24.png" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="http://1.bp.blogspot.com/-W8TKvc_Aezo/UqC7aYK-BZI/AAAAAAAAAlg/G-zQfZS-8QE/s1600/Bildschirmfoto+2013-12-05+um+18.43.24.png" /></a></div>
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