Sonntag, 7. November 2010
genderfail
Nachdem ich den Titel bei einer überwältigend psychologInnendominierten Party aufgeschnappt hatte, habe ich jetzt begonnen, mir das HBO-Psychotherapie-Kammerspiel »In Treatment« anzuschauen. Zur Serie selbst möchte ich gar nicht viel sagen, mir ist nur aufgefallen, dass die NY Times in ihrer Kritik zum Serienstart 2008 die Ärztin Laura mal eben in »hospital worker« umgewidmet hat. Was ist das unangehmere Szenario? Dass die Rezensentin die ganz eindeutige und mehrfache Bezeichnung Lauras als »doctor« durch andere und durch sie selbst nicht mitbekommen hat? Oder dass sie, bewusst oder unbewusst, einen Oberbegriff verwendet, den man nicht als grundfalsch bezeichnen kann, aber bei dem das Publikum ganz sicher eher an eine Schwester denken wird, vielleicht, weil es einer Krankenschwester im medialen Unterbewusstsein ähnlicher sieht, Sex mit älteren, verheirateten Männern zu wollen oder zu haben als einer Ärztin?
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