Gerade beginnt die erste Woche meines Lebens als finanziell abgesicherter Vollzeitwissenschaftler. Das ist spannend, aber irgendwie auch beängstigend. Noch ist mir nicht klar, wie ich meine Tage jetzt organisieren werde. Da ich zunächst bis Ende des Monats einen Kongressbeitrag und eine Präsentation für das Kolloquium meiner Doktormutter fertig machen muss, zudem morgen noch einmal einen Termin im Zusammenhang mit meiner Tätigkeit im Hochschulrechenzentrum habe, macht sich keine Leere breit, aber spätestens im Februar bin ich ganz frei.
Interessanterweise ist ein sehr starker Impuls, den ich im Zusammenhang mit diesem Lebensabschnittswechsel verspüre, der, jetzt alle möglichen schon länger geplanten Anschaffungen durchzuführen. Das liegt nicht daran, dass ich als Stipendiat mehr Geld hätte als vorher, ganz im Gegenteil; ich komme auf knapp 100 Euro weniger netto, ohne die Chance, vom Finanzamt noch etwas zurückzubekommen, ich erwerbe keinerlei Rentenansprüche mehr (weder gesetzlich noch VBL) und vermögenswirksame Leistungen gibt's natürlich auch nicht. Aber es ist immer noch viel mehr, als ich als Student hatte, und ich war damals schon alles andere als arm, insofern ist das alles keine Beschwerde, sondern bloß eine Feststellung.
Wie gesagt: trotzdem das Bedürfnis, aufgeschobene Anschaffungen zu machen, wahrscheinlich einfach aus diesem Gefühl des Neuanfangs heraus, das man auch in einer neuen Stadt oder neuen Wohnung hat. Den Anfang macht ein Fahrrad. Wahrscheinlich wird es schon morgen geliefert. Nachdem ich mich von meinem MTB damals im Ärger getrennt habe, weil die Züge rosteten, die Reifen ständig platt waren, und ich mich bei jeder Fahrt damit verdreckte, gibt es jetzt den Gegenentwurf: Alles verkleidet, verdeckt verlegt und wartungsarm. Ich freue mich tatsächlich unheimlich.
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