Zu dem Thema »gut tun« sollte man auch vermerken, dass ich wider Erwarten mit dem für die Stadt gebauten und angeschafften Rad, das ich habe (technisch ein Hollandrad, auch wenn es von Weitem wie ein Trekkingrad aussieht), mittlerweile nahezu 150 Kilometer über Land gefahren bin und mich eigentlich auf jeden Anlass, eine längere Strecke damit zurückzulegen, freue. Ich bin mal gespannt, wie viele Kilometer ich nach einem Jahr auf der Uhr haben werde, ich bin jetzt mit über 660 schon bei viel mehr als ich geschätzt hätte. Neue Besen kehren gut, vor allem, wenn der alte Besen bei Dunkelheit nicht nutzbar war und man sich damit regelmäßig von oben bis unten furchtbar verdreckt hat. :)
Musik machen, Fahrrad fahren, früher aufstehen, Struktur ins Leben bringen, vielleicht sind das alles Präventivmaßnahmen, die damit zu tun haben, dass sich die große Drei vor dem Komma nähert? Wer weiß.
Ansonsten wechseln wieder einmal meine MitbewohnerInnen, in der Küche spielen Schlupfwespen gegen Mehlwürmer Räuber und Gendarm, nach wochenlangem Hängen und Würgen mit verschiedenen Handwerkerterminen geht der neue Herd wieder (war ein Montagefehler), unser Klingelschild ist solide zwei Jahre out of date, ich verkaufe in letzter Zeit massiv alte Bücher über Amazon, es gibt einen neuen Drucker, der jetzt auch scannen kann (war überfällig) und ein neues Möbel, auf dem er und die Stereoanlage draufstehen, meinen Tee kaufe ich jetzt im Teeladen und nicht mehr im Supermarkt, ich war verkleidet und unter falschem Namen in der hiesigen lustigen Großraumdisco und hatte einen Heidenspaß (inklusive Tanzen, wer's nicht glaubt, lässt es halt bleiben) und überhaupt und so. Die letzten Wochen hatten allerdings auch sehr finstere Seiten; da ich es aber anders als früher mit dem Tagebuchcharakter dieses Blogs nicht übertreiben will, möchte ich mich dazu nicht auslassen. Es geht immer weiter.
Bei mir kommt bald die Eins hinter der Drei. Am Ende ist es wie bei Björk: "There's more to live than this." Das kommt nicht mit dem Alter sondern wohl eher mit dem Job. Für manche reicht es aus, Tag und Nacht zu promovieren. Für mich nicht. Und so sitze ich Samstag morgens hier, höre Zeugs von meiner Jazzkapelle und freue mich nur mäßig darauf, gleich ins Büro zu radeln. Nicht wegen dem Radeln allerdings.
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