Mittwoch, 26. März 2014

niedertracht

Es gibt ein deutsches »Qualitätsmedium«, für das in meinem Herzen eine besonders finstere Ecke reserviert ist, und das ist die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Weil es mir einfach keine Ruhe ließ, habe ich mal mein Standardbeispiel dafür, warum die FAS so schlimm ist, nachrecherchiert. Ich zitiere:
Glücklich waren auch alle sogenannten Homosexuellen. Das Bundesverfassungsgericht kam nämlich zu dem Schluss, dass ihre sogenannte Schlechterstellung in Partnerschaften im Vergleich zu normalen Ehen verfassungswidrig sei und deswegen der Gesetzgeber bei der Erbschaftsteuer die Privilegierung der Ehe abschaffen müsse. Freilich bleibt erstaunlich, mit welcher Hingabe sich eine demographisch quasi so gut wie zum Tode verurteilte Gesellschaft mit einem für ihren Fortbestand irrelevanten Thema befasst[.]
Wagner, Richard: Das war's. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 33/2010 (22.08.2010), S. 12.
Der dort schreibende Richard Wagner ist übrigens nicht der Richard Wagner, der mit Thea Dorn zusammen das (unbesehen ganz sicher völlig unsägliche) Buch Die deutsche Seele verfasst hat, sondern zehn Jahre jünger und auch mal Kommunikationschef der Bertelsmann-Stiftung gewesen. So ist das eben in der »freiheitlich demographischen Grundordnung« (Kursbuch, 1975).

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